Ein Stück Friesland

Urkundlich erwähnt wurde Drelsdorf das erste Mal im 14. Jahrhundert als Trellestorpe.

 

Schon lange vorher, um 1200, wurde unsere St. Marien und St. Johannes-Kirche im romanischen Stil erbaut. Auf dem höchsten Punkt des Dorfes, am westlichen Ende gelegen, wurde die Kirche wahrscheinlich auf unserem vorchristlichen Kultplatz erbaut.

 

Anton Heimreich, Pastor auf Nordstrandischmoor und der erste Chronist Nordfrieslands im 17. Jahrhundert, schildert die Überlieferung, dass die Kirche im Auftrag des dänischen Königs Waldemar I gegründet wurde. 1340 erwähnt der Schleswiger Bischof sie als Drelsdorfer Kirche (" habeat ecclesiam Threlstrup annexam").

 

 

 

Äußerlich schon ein Schmuckstück, entfaltet sich die wahre Pracht beim Betreten der Kirche vor den Augen des Besuchers. Um 1910 fielen bei Renovierungsarbeiten an den Innenwänden unter dicken Kalkschichten Malereien auf. Diese wurden aufwändig wieder hergestellt und prägen seitdem das Innere unserer Kirche. Die Kirchengemeinde umfasst neben unserem Dorf die beiden südlich gelegenen Dörfer Bohmstedt und Ahrenshöft. Berühmt wurde unsere Kirche durch Theodor Storm. In seiner Novelle Aquis Submersus erzählt Theodor Storm, inspiriert durch ein Epitaph in unserer Kirche, eine Drelsdorfer Legende neu.

 

In der Nähe der Kirche befinden sich zwei weitere demkmalgeschützte Häuser, der Drelsdorfer Krog und das Pastorat.

 

Während wir in der mittleren Steinzeit viele hundert Kilometer von der Küste entfernt waren, wurden wir nach der zweiten großen Sturmflut des letzten Jahrtausends (De grote Mandränke von1634) fast zu einem Küstendorf. Mittlerweile liegt der Außendeich ca 12 Kilometer westlich von uns. Und wir hoffen, dass dies in Zeiten des Klimawandels Bestand haben wird.

 

Bis vor wenigen Jahrzehnten waren wir ein friesisch sprechendes Dorf. Mittlerweile ist die friesische Sprache bei uns so gut wie ausgestorben und die Hauptsprache in den Familien und im öffentlichen Leben ist plattdeutsch (keine Angst, hochdeutsch können wir alle!).

 

Einige wenige Dörfer bei uns waren nicht friesisch, sondern dänisch geprägt. Aus dieser Zeit stammt eine Sage, und zwar die Sage vom dänischen Riesen aus Viöl und vom friesischen Riesen aus Drelsdorf. Diese Sage erklärt einige bauliche Besonderheiten an den beiden Kirchen der Orte. Lassen sie sich die Sage doch einfach von einem Drelsdorfer erzählen.